Frontinvs-Gesellschaft (Hrsg.): Wasser im Barock (Mainz 2004)

Dieses Buch enthält vier recht unterschiedliche Beiträge: 1) über barocke Brunnen in Städten und Gärten von Albert Baur, 2) über die Wassertechnik in Seehof von Klaus Grewe, 3) über ein Pumpwerk des 17. Jahrhunderts in Kirchheim unter Teck von Winfried Müller und 4) über die Wasserversorgung der Gärten an den Thüringer Residenzen von Harald Roscher. Es ist durchgängig farbig illustriert.

Der erste Beitrag (120 Seiten) besteht in einer Aneinanderreihung von 27 Beschreibungen barocker Brunnenanlagen in Europa anhand gängiger Literatur. Er enthält manche Verballhornungen von Namen, zwei eklatant falsche Bildunterschriften (S. 106f.) und bringt für in der Gartengeschichte bewanderte Leser kaum Erkenntnisgewinn. Die wasserbauhistorischen Tagungen, die seit 1992 an der Gesamthochschule Kassel stattfinden, und deren Publikationen (so Technik und Zauber historischer Wasserkünste, Kassel 2000) werden nicht berücksichtigt.

Der zweite Beitrag (15 S.) gehört in die Kategorie, die man hier erwartet und stellt fundierte Untersuchungen des bislang nicht genauer bekannten, aufwendigen Systems der Wasserzuleitung des Gartens von Seehof vor.

Der dritte Beitrag über die Wasserversorgung Kichheims an der Teck (9 Seiten) ist ebenfalls gut fundiert. Die Erkenntnisse über eine städtische Versorgungsanlage lassen sich auf Gärten übertragen.

Der vierte Beitrag (20 Seiten) behandelt überwiegend allgemeine Landes- und Gartengeschichte und liefert auch einige Angaben zur Wasserversorgung der Gärten, wobei über den Fund von Tonrohren aus der Zeit Carl Augusts in Belvedere berichtet wird.

Ein Buch, das die zu stellenden Erwartungen leider nur fragmentarisch erfüllt.

Clemens Alexander Wimmer

Frontinvs-Gesellschaft (Hrsg.): Wasser im Barock (Geschichte der Wasserversorgung, 6). Mainz : Philipp von Zabern. – 2004. – 178 S. : Ill. – 45 Euro